221114 VBCF Nachruf Voigt Brigitte

Mit großer Bestürzung haben wir vom Tod unserer Regisseurin Brigitte Voigt erfahren. Unser tiefes und aufrichtiges Mitgefühl gilt nun ihren Angehörigen und im Besonderen ihrem Ehemann, unserem lieben Ehrenmitglied, Wolfgang Voigt.

Brigitte war nicht allein Teil unseres Regie-Teams, nein, sie war auch eine grandiose Schauspielerin. Ihr Debut bei den Bad Camberger Festspielen machte sie 1995 bei der Freilichtinszenierung „Die deutschen Kleinstädter“ und brillierte danach in Shakespeares „Sommernachtstraum“ als Feenfürstin Titania. Und mit den Jahren sollten ungezählte Haupt- und Nebenrollen folgen. Ihren letzten Auftritt als Darstellerin hatte sie 2013 als Signora Cristina in „Don Camillo und Peppone“.

Aber letzte Auftritte hatten bei Brigitte nichts zu sagen, denn sie hatte zwischenzeitlich eine andere Leidenschaft für sich entdeckt: in Stücken nicht zu spielen, sondern sie zu inszenieren. Zusammen mit Sigrid Schweitzer übernahm sie im Jahre 2000 die Leitung des Heimatstückes „Der lange Weg zum neuen Glück“. Nach dieser Erfahrung etablierte sie sich in unserem Kammerspielensemble „Schauspielstudio“ und inszenierte eine ganze Reihe erfolgreicher Stücke. Ob Shaws „Helden“, Flatows „Das Geld liegt auf der Bank“ oder Neil Simons „Ein seltsames Paar“ - alle Stücke wurden mit feiner Ironie und Bedachtheit auf die Kurhausbühne gezaubert. Brigitte war eine Spielleiterin der leisen Töne und der feinen klugen Nuancierungen, die aber durchaus hier und da auch einmal resolut werden konnte – immer in Hinblick auf das Gelingen und die Abrundung des Ganzen.

Klugheit, Nuancierung und themenbedingte Resolutheit zeichneten sie auch im Vereinsvorstand aus, dem sie über ein Jahrzehnt angehörte und die Bad Camberger Festspiele auf allen künstlerischen und organisatorischen Ebenen mit gestaltete und unterstützte.

Die Zeichen, die sie durch ihr Engagement in unserem Verein hinterlassen hat, werden noch weithin sichtbar erkennbar bleiben. Und sie, als höchst liebenswerter Mensch, wird in unseren Herzen und unserer Erinnerung einen steten Platz erhalten. Und vielleicht wird sie, wie einst die von ihr verkörperte Signora Cristina, mit Engelsflügeln ausgestattet von ihrer Wolke herabblicken und wohlwollend das Treiben auf unserer Welt und in unserem Theater beobachten – und bei Misstönen hier und da einmal einen resolutes Donnergrollen hinabsenden.

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