Schauspielerei ist anstrengend. Nicht, dass man nicht nur Unmengen von Text auswendig lernen müsste, nein, man muss auf einer Bühne im Scheinwerferlicht stehen und ein viel zu warmes Kostüm tragen. Und dann muss man sich vielleicht auch noch beim Rezitieren bewegen und agieren. Dies dann schlimmstenfalls im sommerlichen Freilichttheater an einem Abend mit noch 25 Grad Celsius Außentemperatur. Kurzum: der Schweiß läuft in Strömen. Gut, dass es da die Maske gibt. Die Damen und Herren sorgen immer stets dafür, dass die Schauspielenden immer gut gepudert sind. Das ist natürlich purer Eigennutz der Maske. Denn es wurde vor dem ersten Auftritt grundiert, nachgezogen, verändert, ein Bart aufgeklebt, eine Narbe kreiert, die Brauen dicker gemacht, Lippenrot aufgetragen, ein blaues Auge nachempfunden, ein Kinn verdoppelt oder verkürzt oder eine Nase gar verlängert. Der Schauspieler wird somit zu seiner Figur. Im Kostüm auf der einen, mit Perücken, Maske, Bärten auf der anderen. Und da dies alles mittels Farben, Quasten, Fetten und auch Kleber vollzogen wird, würde ein Sturzbach aus einsetzendem Schweiße die Bemalung und Dekoration schnell mit sich reißen und es würde jedes Stück zum Horrorschocker. Ein Hoch auf das Puder, das all die Farben und Linien am Orte halten an den sie gehören.
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Selbst wenn das Gesicht natürlich sein soll, so muss doch dick aufgetragen werden. Die Konturen und Fältchen des Gesichts, wie auch die Augen und ihre Brauen müssen besonders und übertrieben hervorgehoben werden. Denn das Scheinwerferlicht produziert nicht nur Schweiß im Angesicht des Schauspielenden, sondern "schluckt" auch jedes Fältchen und glättet jede Mimik, je weiter das Publikum entfernt sitzt. Das ist die besondere Kunst der Maske, eben jenen Mittelweg zu finden, sodass die Schauspieler immer gut aussehen, ob von weitem oder nahem.
Eine weitere besondere Kunst besteht in Spezialaufträgen der Regie. Denn manchmal braucht man mal ein Tier, ein Fabelwesen, einen Entstellten, einen Glöckner von Notre-Dame oder Grafen Dracula. Dies sind die Aufgaben, bei denen unser Masken-Team unter der Leitung von Eva Ellinger zur Hochform aufläuft. Geht nicht, gibt's nicht. Und so werden immer wieder die auch noch so absurdesten Figuren mittels der Maske auf der Bühne glaubhaft zum Leben erweckt.
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